Das infans – Konzept der Frühpädagogik hat seit seiner Praxiserprobung in den Jahren 2002 bis 2005 eine beträchtliche Verbreitung gefunden. Es bietet in mehr als 1.000 Kindertageseinrichtungen, insbesondere in Baden-Württemberg, Brandenburg und der deutschsprachigen Schweiz, die Grundlage für eine hochqualifizierte pädagogische Arbeit.
Das Konzept zeichnet sich durch eine anspruchsvolle Zielsetzung und eine vergleichsweise hohe Komplexität aus. Es verlangt erhebliche Veränderungen in der Struktur einer Einrichtung mit dem Ziel, individuelle Bildungsschritte für jedes einzelne Kind herauszufordern und zu begleiten. Das Handlungskonzept unterstützt einen im Ergebnis offenen und nie abgeschlossenen Prozess, der allen professionell Beteiligten ein immerwährendes Reflektieren von fachlichen Positionen abverlangt.
Die Anpassungsfähigkeit des Konzepts an die höchst individuellen pädagogischen und sonstigen Rahmenbedingungen einer Kindertageseinrichtung fordert das Denken und die Kreativität der pädagogischen Fachkräfte, Leitungen und Trägerverantwortlichen heraus und beeinflusst den gesamten Alltag in einer Einrichtung. Diese Anpassungsfähigkeit des Konzeptes an vorhandene Bedingungen und die entstehende Dynamik ist einerseits seine große Stärke, impliziert aber auch die Gefahr eines Misslingens durch Unterschätzung der Komplexität. Der Begriff des “Anverwandelns“ bezeichnet genau diesen schmalen Grad, der beschritten und auf dem balanciert werden muss. Für Neueinsteiger*innen in das Konzept kann dies eine Unsicherheit bedeuten, die durch eine Begleitung von Experten (Multiplikatoren) des infans -Konzeptes aufgefangen werden kann.
Im Dezember 2008 hat infans mit 22 Teilnehmer*innen einen ersten Zertifikatskurs für Multiplikator*innen des infans-Konzeptes der Frühpädagogik gestartet. Alle Teilnehmer*innen verband die langjährige Erfahrung und fachliche Auseinandersetzung mit dem Konzept.
Aus diesem Kreis bildete sich im Juni 2009 ein Gremium, das als von infans e.V. autorisierte „Steuerungs- und Entwicklungs- Gruppe (StEG) die Arbeit aufgenommen hat. Die Intention dabei war, Forschung (infans e.V.) und Praxis (StEG) in einer Körperschaft zu vereinigen und so dauerhaft eine Basis für die Weiterentwicklung des Konzeptes einzurichten.
Das Gremium trifft sich zwei Mal jährlich.
Mit zur Gruppe gehören die Initiatoren und Schöpfer des Konzeptes Beate Andres und Hans-Joachim Laewen.
Die Aufgabe der StEG betrifft in erster Linie die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung des infans-Konzeptes der Frühpädagogik. Da ein Qualitätsaspekt in der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Konzeptes liegt, ist sind regelmäßige Zusammenkünfte der Gruppe geplant. Dabei sollen u. a. neue Entwicklungen diskutiert und bewertet werden. Die StEG begreift sich als die Instanz, welche die Entwicklungen aus der Praxis in das Konzept einzuflechten vermag.
Ein weiterer möglicher Aufgabenbereich wird die Zertifizierung von Einrichtungen sein, die nach dem infans-Konzept der Frühpädagogik arbeiten und damit ihr Profil erweitern.